Destille für Hydrolate

10 geniale Verwendungen für Hydrolate

Hydrolate sind hochwertig destillierte Pflanzenextrakte. Sie entstehen durch Dampfdestillation bei der Gewinnung von ätherischen Ölen. Sie werden in der Aromatherapie, in der pflanzlichen Körperpflege, in kosmetischen Zubereitungen und für Reinigungsprodukte eingesetzt.

Destillieren

Was sind Hydrolate?

Wie ätherische Öle werden Hydrolate durch Destillation von frischem Pflanzenmaterial – Blätter, Blüten, Rhizome, Früchte, Samen usw. – hergestellt. Durch diesen Prozess erhält man ein sehr reines, aromatisches „Wasser“ der Pflanze. Bei der Destillation wird Dampf durch das Pflanzenmaterial geschickt. Dieser fängt die Aromastoffe ein, und wird nach der Abkühlung wieder flüssig.
Nun kann das ätherische Öl vom Hydrolat getrennt und weiterverarbeitet werden.

Hydrolate haben ähnliche Eigenschaften wie ätherische Öle, allerdings sind sie aufgrund ihres Pflanzenwassergehalts weniger konzentriert, sodass sie sanfter und zarter duften als die Öle. Sie können auch direkt auf die Haut (von Erwachsenen) aufgetragen werden, ohne dass man sie vorher verdünnen muss.

Oft sind Hydrolate nur Nebenprodukt des Extraktionsprozesses von ätherischen Ölen. Wer selbst eine Destille zu Hause hat, kann auch mit kleinen Mengen an Pflanzen Hydrolate destillieren. Viele Pflanzen weisen jedoch nur eine kleine Menge an ätherischen Ölen auf, was es fast unmöglich macht, diese mit einer kleinen Destille zu gewinnen.

10 Möglichkeiten Hydrolate zu verwenden:

1) Gesichtswasser

Lavendel- oder Rosenhydrolate sind oft eine gute Wahl für alle Hauttypen. Erwachsene können Hydrolate unverdünnt, nach dem Waschen (und vor dem Auftragen einer Feuchtigkeitscreme) direkt als Toner auf Ihr Gesicht aufsprühen.

Achtung: Bei der Anwendung für Kinder sollte das Hydrolat immer mit ca. 50 % Wasser verdünnt werden.

2) Make-up-Entferner

Hierfür tränkt man ein Wattepad mit erfrischendem Hydrolat – zum Beispiel Salbeihydrolat und entfernt damit sein Make-up. Manche Hydrolate haben neben dem desinfizierenden auch einen hautberuhigenden Effekt.

3) Schüttel-Lotion

Ein Sprühfläschen mit 50 % Hydrolat und 50 % Pflanzenöl befüllen. Für die Haltbarkeit ein paar Tropfen Vitamin E hinzufügen. Vor jeder Anwendung gut schütteln. Zu den Hydrolaten, die für alle Hauttypen vorteilhaft sind, gehören Lavendel, Rosengeranie, Immortelle usw.

4) Gesichtsdampfbad

Dafür brauchst Du:
• 1 hitzebeständige Schüssel mit mindestens 2 Liter Fassungsvermögen
• 1 Wasserkocher bzw. Topf, um das Wasser zu erhitzen
• 1 ausreichend großes Handtuch (z.B. Duschtuch)
• 3-4 EL Hydrolat (z.B. Rosmarin für unreine Haut oder Kamille zur Hautberuhigung)
Hydrolate sind fürs Gesichtsdampfbad fast besser, als Wasser mit äth. Ölen, da sie die Augen weniger reizen.

So geht’s:
Ca. 1,25 lt. Wasser zum Kochen bringen und in die große Schüssel füllen. Falls der Dampf auf der Haut zu heiß ist, eventuell leicht auskühlen lassen. Hat das Wasser die richtige Temperatur, das Hydrolat dazu geben. Nun mit dem Gesicht 25 cm über die Schüssel gehen und ein Handtuch über Kopf und Schüssel legen, sodass der Dampf nicht entweichen kann. Noch einmal der wichtige Hinweis: Es soll sich auf keinen Fall unangenehm anfühlen. Nun ruhig durch die Nase ein und durch den Mund ausatmen. Nach ca. 10 Minuten das Gesicht vorsichtig abtrocknen und mit einer Pflegecreme eincremen.
TIPP: Für eine Extra-Portion Frische sorgen nach dem Dampfbad einige Sprüher Hydrolat Deiner Wahl.

5) Gesichtsmaske

Für eine Maske brauchst Du:
3 Teelöffel (grüne) Heilerde
1 Teelöffel Lavendelblütenpulver (möglichst fein)
1-2 Teelöffel Lavendelhydrolat

So geht’s:
Alle Zutaten zu einer streichfähigen Paste verrühren. Sollte die Maske zu fest sein, noch etwas mehr Hydrolat dazu geben und rühren bis ein Brei mit glatter Textur entsteht.
Die Maske sollte aber nicht zu nass sein, da sie sonst vom Gesicht abtropfen kann.

Was Du beachten solltest:
Die Maske nur auf gereinigte, trockene Haut auftragen.
Ca. 10-15 Minuten einwirken lassen.
Mit einem warmen, feuchten Waschlappen abspülen.
Mit kühlem Wasser nachspülen.
Anschließend ein Gesichtswasser oder eine Feuchtigkeitscreme auftragen.

6) Hautverwöhnendes Bad

Für ein aromatisches Vollbad kann man Hydrolat direkt in das Badewasser geben. Lavendel, Rose, Kamille sind tolle Varianten.

7) Beruhigende Kräuterumschläge

Dafür mischt man das Hydrolat mit pulverisierten Kräutern, um z.B. beruhigende Umschläge für gereizte oder trockene Haut herzustellen.

8) Raumsprays

Diese herrliche, erfrischende Aroma-Mischung ist ein wunderbarer Raumspray und eignet sich hervorragend für den Einsatz im Büro, wenn man einen konzentrierten Muntermacher braucht.

DeosprayMinziger Salbei-Raumspray

Du brauchst:
100 ml Salbeihydrolat (im Sprühfläschchen)
12 Tropfen ätherisches Pfefferminzöl
8 Tropfen ätherisches Lemongrasöl
4 Tropfen ätherisches Salbeiöl

So geht’s:
Die ätherischen Öle vorsichtig direkt in die Flasche zum Hydrolat tropfen.
Mit dem Sprühdeckel die Flasche verschließen. Bei Bedarf sprühen. Vor jedem Gebrauch gut schütteln.

9) Wäschespray

Für frischduftende Wäsche brauchst Du:
6 Tropfen ätherisches Zedernöl
3 Tropfen ätherisches Ylang-Ylang-Öl
3 ml 80%igen Korn
47 ml Rosenhydrolat
Sprühfläschchen
So geht’s:
Zuerst den Korn in 50 ml-Flascherl füllen, dann die ätherischen Öle dazu tropfen und mit Hydrolat auffüllen. Gut schütteln und die Wäsche wie gewünscht besprühen.

Profi-Tipp: Dieser Spray kann auch als angenehmer Körperspray verwendet werden!

10) Selbstgemachter Haushaltsreiniger

Pfefferminz- oder Thymianhydrolate eignen sich gut zum Abwischen von Küchenarbeitsplatten und anderen Oberflächen. Lavendelhydrolat hat eine natürliche antibakterielle Wirkung. Für ein Universalputzmittel kann man Essig mit Lavendelhydrolat 1:1 mischen. Auf 200 ml dieser Mischung gibt man noch 2 Tropfen ätherisches Zitronenöl dazu und so erhält man auf ganz einfache Weise einen selbstgemachten Essigreiniger.

5 wichtige Hydrolate für Aromatherapie, natürliche Hautpflege und mehr Lavendel

Ringelblumenhydrolat (Calendula officinalis)

Körperpflegeprofis lieben Ringelblumen wegen ihrer hautverjüngenden Eigenschaften und ihres beruhigenden, leicht süßlichen, blumigen Aromas. Für das Hydrolat werden nur die Blütenköpfe verwendet.

Kamillenhydrolat (Matricaria recutita)

Die Kamillenblüten sind vor allem für ihre Fähigkeit bekannt, uns sanft zu Entspannen. Kamillen werden seit Tausenden von Jahren in der Hautpflege verwendet und auch zur Beruhigung von irritierter Haut eingesetzt.

Lavendelhydrolat (Lavandula angustifolia)

Für das Hydrolat sollten nur die Lavendelblüten verwendet werden, diese haben eine entspannende und ausgleichende Wirkung. Es ist eine gute Wahl für alle Hauttypen und eignet sich hervorragend zur Kühlung und Beruhigung gereizter Haut. Zusätzlich kann es gut als hautstraffender Körperspray verwendet werden.

Rosenwasser (Rosa damascena)

Rosenhydrolat hat ein reichhaltiges, sommerliches, berauschendes Aroma, das ausgleichend und beruhigend wirkt. Allein verwendet wirkt es leicht adstringierend und ist eine gute Wahl für jeden Hauttyp in Gesichtswassern.

Kräuter für die Erkältungszeit: Salbei

Salbei-Hydrolat (Salvia officinalis)

Dieses Hydrolat wird aus den grünen Blättern des Salbeis gewonnen. Es ist für fettige Haut geeignet, passt aber auch zu jedem Hauttyp und ist zusätzlich ein hervorragendes Tonikum für die Kopfhaut. Salbeihydrolat gilt als anregend, reinigend und adstringierend und ist eine wunderbare Grundlage für Gesichtswasser und vor allem Deosprays.

Willst Du mehr über die Herstellung und Verwendung von Hydrolaten erfahren, dann besuche meinen Workshop „Pflanzenwasser destillieren“.

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