Gründonnerstagsuppe grüne Suppe mit Veilchen und Gänseblümchen als Dekoration

Gründonnerstagsuppe

Die Gründonnerstagsuppe ist ein Wildkräutergericht mit langer Tradition. Die dafür verwendeten Wildkräuter können individuell zusammen gestellt werden.

Die Tradition der Gründonnerstagsuppe

Das Osterfest ist der älteste christliche Feiertag und das Hauptfest im Kirchenjahr und wird immer am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert. Hervorgegangen ist es aus der Umdeutung der jüdischen Pessach Woche. Schon seit dem zweiten Jahrhundert wird in dieser Zeit des Todes und der Auferstehung Christi gedacht. Im Mittelalter bedeutete das Fest auch der Beginn des Bauchtumsjahres. Doch gerade in der Volkstradition haben sich auch viele vorchristliche und magische Elemente erhalten – und werden noch heute gefeiert. Zu den „Frühlingsbräuchen“ unserer heidnischen Vorfahren zählten nicht nur Tänze und Rituale sondern auch besondere Speisen eine wichtige Rolle.

Das Frühlingsäquinoktium, so der astronomische Name für die Tagundnachtgleiche am 21. März. Es leitet also den Frühling ein. Tag und Nacht sind an diesem Datum ungefähr gleich lang. Die Bedeutung des Frühlings und der ersten grünen Wildkräuter ist früher ungleich höher gewesen als heutzutage. Man verabschiedete einen langen, kargen Winter und die unfreiwillige Fastenzeit.

Die besondere Kraft der ersten Kräuter

Gründonnerstagssuppe, grüne Suppe in Suppenschale mit Blüten Deko

Dieses erste Grün beinhaltet die geballte Kraft, der für uns so wichtigen sekundären Pflanzenstoffe. Aus neun Heilpflanzen wurde die traditionelle Frühlingswildkräutersuppe zubereitet. Später wurde sie dann auch unter Gründonnerstagssuppe bekannt. Diesem Frühlingsgericht schrieb man eine besondere Heilkraft zu. Man kann sich sehr gut die vitalisierende Wirkung vorstellen, die diese Suppe auf die Menschen gehabt haben mag.

Auch heute ist die vitalisierende Kraft der Wildkräuter nicht von der Hand zu weisen. Hildegard von Bingen hat immer von der Grünkraft- der veriditas – gesprochen, die unter anderem in der Gründonnerstagssuppe steckt. Typischerweise gehören in die „Grüne Neune“ folgende Heilkräuter: Brennnessel, Giersch, Vogelmiere, Gänseblümchen, Löwenzahn, Wegerich, Sauerampfer, Bärlauch und Taubnessel. Man kann jedoch alle essbaren Wildpflanzen der Saison verwenden.

Rezept Gründonnerstagsuppe/ Neun-Kräuter-Suppe

Für 2- 3 Personen

  • 2 Hände voll klein gehackter Kräuter (siehe oben)
  • 2 TL Mehl
  • 2 Tassen Milch
  • ½ Knoblauchzehe
  • Muskat
  • Salz
  • 1 EL Butter
  • 1 TL Zitronensaft
  • 1 TL geriebener Parmesankäse

Aus Butter, Mehl und Milch eine Sauce Béchamel herstellen. Die klein gehackten Kräuter dazu geben, die restlichen Zutaten dazu geben und mit den Gewürzen abschmecken. Mit einem Mixstab gut durch rühren und mit dem Parmesan bestreuen. Mit Brotcrouton servieren.